Wednesday, 15 October 2014

Teil 2 Russland ab 26.09.14 bis Vladivostok 02-08.10.14

RUSSLAND Teil 2 und 15780Km haben wir zurückgelegt.

Die erste Nacht nach dem Grenzübertritt verbringen wir ca. 40Km nach der Grenze abseits der Strasse im Zelt, da wir diesen Zeitsprung an der mongolisch / russischen Grenze von 2h hatten und es bereits 20 Uhr war, konnten wir nicht weit fahren. Wir schlafen ohne Zelt es wurde erneut recht kalt in der Nacht, am morgen starten wir bei -6 Grad Richtung Zabaikal fühlen dort die durstigen BMW’s randvoll, essen anschliessend in einem kleinem Restaurant feines aus der Microwelle… Microwellen-fetischisten kommen in ganz Russland auf ihre Kosten, das Essen wird überall !!! in der Microwelle aufgewärmt, es ist leckere Hausfrauenkost aber eben aufgewärmt, das essen ist mal kälter mal wärmer…je nach dem was die Microwelle hergibt oder die Olga als warm genug empfindet. Wer also auf frisch gemachte Gerichte besteht der soll beim Mc Doff oder Würger King essen ;)


Wie in ganz Russland zuvor grüssen uns entgegenkommende Auto, überholende Auto, Passanten kommen und sind fasziniert von unserm Trip wünschen uns alles gute und freuen sich wie kleine Kinder, wollen Fotos mit uns und den Maschinen machen – einfach ein Super Gefühl soviel Aufmerksamkeit zu bekommen, und den Menschen Freude zu bereiten, das kannten wir bisher nicht.

Das Wetter schlägt um es ziehen merkwürdige Wolken auf, da der Horizont enorm gross ist und wir durch die kurvigen Strassen immer in eine andere Himmelsrichtung fahren, wissen wir nicht – fahren wir auf die Wolken zu oder nicht ? Irgendwann sind wir recht nah an ihnen und entgegenkommende Autos sind verdreckt, nach einem Hügel sieht man in der Ferne Berge mit Schnee bedeckt – mir wirds anderst…wir fuhren tags über immer bei schönstem Wetter die Landschaft sah herbstlich aus – WAS SOLL DER SCHEISS JETZT ? Paar Kilometer später kommt der Schnee, die ersten Brücken die wir im Schritttempo überqueren sind gefroren, meine Bremsbeläge sind am Ende, die vorderen links und die hintere ist bereits auf Metal, meine Reifen mit 1,0mm Profil nicht Schnee tauglich…was solls ! In einem kleinem Dorf wärmen wir uns mit Kaffee auf und sehen ums Eck einen Reifenhändler, einpaar Reifen mit Spikes stehen rum. Ich habe das Gefühl das es mir gleich die Eier reinzieht, die Auto haben Spikes und wir glatte Reifen, vor uns nur noch Berge, nur diese eine verdammte asphaltierte Strasse die nach Vladivostok führt und der Reifenmensch hat keine Spikes mehr.
Anne und ich motivieren uns gegenseits und reden uns ein: « der Grizzly (Urs)ist da im grössten Winter irgendwie mit seiner fetten Victory drübergefahren, also können wir das auch ! Wir haben doch die fucking BMW’s, die zuverlässigsten Motorräder, die sau schwer sind und im richtigem Gelände und Sand unbrauchbar sind! Auch wenn es nur im Schritttempo vorwärts geht wir kriegen diese schweren und überbewerteten Eisenhaufen über die Berge !

In zukunft würde ich mit keiner 4 Ventiler BMW (über 800ccm) eine Weltreise starten, Anne ihre R 80 GS Paris Dakar ist grad an der Grenze in sachen Gelände und etwas Sand fahren, aber die Baureihe ab R1100GS also die 4 Ventiler und Einspritzer Generation ist eher was für Europa um ein Gefühl von Abenteuer zu bekommen.
Ich weiss nicht welcher BMW Ingenieur auf den Namen BMW Adventure gekommen ist ??? Fackt ist – steckt die Kuh im Schlamm, Sand usw. fest oder kippt im Gelände blöd um, dann ist es ein Adventure sie wieder auf die Beine zu stellen :D Ich denke alles was schwerer wie 200Kg ist, ist eher Gelände untauglich, sieht zwar nach Enduro aus ist es aber nur halbwegs. Dennoch hab ich die BMW R 1100 GS und Anne ihre sowieso irgendwie ins Herz geschlossen, ich würde sie nicht verkaufen, aber eine andere leichtere für die weitere Reise gerne nehmen…mal schauen. Eine KTM bis max. 700ccm oder Yahama Tenere 600 oder 660ccm, Suzuki DR 650 irgendwie sowas in der Richtung. Vielleicht auch eine BMW F 650 GS (evtl. Paris Dakar Version) oder BMW F 800 GS


Wir passieren den ersten Berg und der Schnee ist weg ! Sehr sehr erleichtert und überglücklich über unseren Entscheid trotzdem es zu probieren, fahren wir weiter Richtung Vladivostok. Eine Nacht im Motel gönnen wir uns, Internet gibt es wieder keins…am nächsten Morgen düsen wir ins benachbarte Dorf um Geld abzuheben und etwas zu frühstücken, fragen nach dem Weg zu irgend einem Cafe und jedes mal kommt ein total betrunkener (immer ein anderer) und gibt uns die Hand wünscht uns alles Gute usw. die Menschen in Sibirien ticken anderst, sie geben sich die Hand und wirken viel ruhiger das merkten wir ab Ulan Ude. Ab Chita scheint es unterwegs keine Wifi Verbindung in Cafes oder Motels zu geben – wir hätten gerne Freunden und Bekannten ein Lebenszeichen von uns gegeben. An einem Cafe sagt man und das heute morgen ein Franzose auf dem Motorrad von hier abgereist ist, vielleicht holen wir ihn ein denken wir. Weiter gehts Richtung Osten, irgendwann in der Nacht als wir schlafen höre ich immer wieder hämmern auf Eisen, irgendwann schaue ich raus und sehe einen Typ der an einem Lada an der linken Achse rumhämmert. Anne sagt zu mir : »Du willst ihm sicherlich helfen, geh nur aber ich schlafe weiter. « Als ging ich zu ihm und fragte was los ist und ob er Hilfe braucht…sein Radlager hat es zerfetzt und er kriegt den Rest nicht runter 4h macht er schon dran rum…ich holte meinen Bunzenbrenner um das Lager zu erhitzen, aber es bracht nicht viel, der Typ hat zu oft daneben gehauen und die Welle beschädigt. Ein Eisensägeblatt hole ich zur Hilfe und drücke es ihm in die Hand er freut sich und sägt wie vom Teufel bessen los, leider sägte er zu weit und in die Welle rein d.h. auch wenn er jetzt das Radlager runterkriegt und ein neues draufzieht würde die Welle an der angesägten Stelle brechen das realisiert er auch und gibt schliesslich auf.

 
Am nächsten Morgen steht er immernoch da und dann kommt ein Parkplatzwächter und will 100 Rubel für die vor dem Motel stehenden Motorräder, ich sagte ihm wir stehen nicht auf dem Parkplatz, sondern auf dem Gehweg und somit gibt es kein Geld…er lässt nicht locker und quatsch uns von hinten voll wir ignorieren ihn und packen die Motorräder, setzen uns drauf und fahren weg. Wir haben in ganz Russland nur einmal für einen Parkplatz bezahlt und seither dann immer geweigert – hat immer funktioniert, weil wir entweder an der Hauswand oder Gehweg vom Motel geparkt haben. 1500 Km vor Vladivostok sehe ich beim vorbeifahren ein bepacktes Motorrad auf einem Rastplatz, wir drehen um und er wollte gerade losfahren, es ist ein japaner der auf einer 250ccm Yamaha Enduro Maschine Richtung Europa will, er wird sein letzter grosser Trip sein, seine Frau ist schwanger und er hat nur 5 Monate Zeit. Wir sagen ihm das es jetzt eine schlechte Jahreszeit ist um nach Europa zu reisen, der Winter kommt bald und wir sind bereits in Russland durch den ersten Schnee gefahren – seine asiatischen Augen gehen auf und er sagt nur : » AHAAAA » keine Geländereifen, kein Navi, keine Karte…nichts hat er dabei, nur eine überdimensinale Kühlbox und kleine Seitenkoffer hat her am Bike, russisch versteht er keins, ein richtiger Kamikaze eben ;) Wir machen Fotos mit ihm, er gibt uns seine Adresse von Japan und dann gehts wieder weiter Richtung Osten.


Weiter gehts…erneut sagt uns einer er habe einen franzosen auf einem Motorrad gesehen. Unterwegs haben die Bäume langsam wieder Blätter es wechselt quasi von Winter auf Herbst, dann werden die Blätter immer grüner wir kommen…man kann es so sagen in den « Sommer » rein, die Temperaturen sind tags über OK und Nachts friert es nicht immer, und das alles in einem Land !
Wir sind 3h vor Vladivostok als es anfängt zu regnen, es ist zudem etwas kalt und die Dunkelheit tritt ein. 20 KM vor Vladivostok ist Anne durchgefroren und mag nicht mehr weiter, also beschliessen wir schnell ein Motel zu finden nach den ersten zwei Nieten fahren wir weiter nach Vladivostok und suchen dort weiter. Das erste ist viel zu teuer und im zweiten schaut uns die sehr jungen Dame an der Rezeption sehr sehr böse an ! Wir sind klitschnass und verdreckt, sie macht uns sofort klar für uns gibt’s hier kein Schlafplatz, dann finden wir ein weiteres Namens VLAD MOTOR INN es sieht nicht nach Luxus aus – ideal für uns ! Zwei Schiffskapitäne checken vor uns ein und zahlen 2600 Rubel, es ist zu viel für uns aber weiter im Regen fahren liegt nicht mehr drin. Die Rezeptionistin scheint führer beim KGB gearbeitet zu haben, wir sollen komische Informationen preisgeben die sonst keinen was angehen z.B. die vorherigen Motels mit Adresse und Datum wann wir dort gewesen sind, wir sagen wir Zelten und waren nie im Motel. Es geht hin und her, bei mir erweckt sie immer weniger sympatie, aber Anne kann nicht mehr weiterfahren sie friert am ganzen Körper und so versuche ich irgendwie ruhig zu bleiben bis sie dann 5500 Rubel von uns will ! 5500 ??? What the fuck ?!? Die Preisliste ist auch nicht mehr am Tisch die wir vorher gesehen haben, und wir fragen auch wieso wir soviel zahlen sollen die anderen zwei vor uns haben nur 2600 bezahlt, jaaa das waren Seeleute …Anne verhandelt auf einer diplomatischen sehr professionellen und überfreundlichen Ebene die der Dame hinterm Tresen nicht geheuer ist, fragt nach dem Hoteldirektor ob sie ihn sprechen kann und er evtl. für zwei Weltreisenden einen Rabat machen kann…Olga weiss nicht weiter und sagt kurz er ist gerade sehr beschäftigt. Jetzt merke ich Anne hat Olga bei den Eiern und obwohl wir dann doch kein Zimmer in diesem Gebäude nehmen sag ich 1 : 0 für meine Anne !



Ein weiteres finden wir und stehen davor als ein Auto ranfährt und einer fragt was wir suchen ? Ein Schlafplatz und dann sagt er ist Biker und das Clubhaus ist grad ums Eck wir sollen mitkommen - was für ein verdammtes Glück ! Also folgen wir und dann sehen wir einpaar Bikes und Leute vor dem Clubhouse, einer feiert heute seinen Geburtstag und wir sind eingeladen. Etwas Hektik kommt auf jeder will uns helfen, in der Garage wird Platz gemacht wir dürfen die BMW zwischen den anderen Motorrädern reinstellen. Unten im Clubhaus ist die Garage mit WC und im ersten Stock der Aufenthaltsraum. Dann kommt eine und fragt ob wir die zwei aus der Schweiz sind die sie besuchen wollen ? Kennt ihr einen Grizzly ? Natürlich kennen wir ihn ! Dann stellt sich raus dass es die Frau ist zu der die bestellten Bremsbeläge aus Deutschland kommen sollen – ich meine VERDAMMT ! Wir sind in einer Millionenstadt Vladivostok mitten in der Nacht suchten wir ein Motel und dann sowas ! UNGLAUBLICH !!! Die Torte auf dem Tisch sticht uns sofort ins Augen und mir läuft schon die Sabber weil ich weiss das die Gastgeber uns die anbieten werden :D JUUUUPPPPPPIIII ! Wir stossen mit ihnen an, und irgendwann gehen alle und uns wird der Schlüssel vom Clubhaus übergeben, ihr dürft solange hier bleiben wie ihr wollt wird uns gesagt - JACKPOT !


Ein Russe namens Anatol aus Ufa ist ebenfalls bei den Russians Samurais zu besuch, er bereits pensoniert ist Autor und Songschreiber für uns spielt er auf der Gitarre einen Songs von sich und singt dazu. Es geht um einen Biker der den Wind und die Strasse liebt. Er erzählt uns von seinem verstorbenen Vater der ebenfalls Motorräder liebte und ursprünglich aus Vladivostok kam und dann nach Ufa gezogen ist. Anatol selber hat 30 Jahre im norden abseits der Zivilisation gelebt und immer von einem Motorrad geträumt, vor drei Jahren ist er nach Ufa gezogen, und sich ein Ural Gespann in Moskau bestellt. Da er ziemlich in der Mitte zwischen Moskau und Irbit wohnt wollte er nicht soland auf die Ural warten und holte sie direkt in Ibrit ab. Er wollte für seinen Vater die Strecke von Irbit nach Vladivostok zurücklegen ca. ….. Km in Vladivostok ein Pickup kaufen wo die Ural draufpasst und wieder zurück in die Heimat fahren. Erde aus der Heimatstadt seines Vater in einem Behälter als Erinnerung mitnehmen. Bei Ulan Ude ging die Ural kaputt und als er beim Vertragshändler in Moskau angerufen hat und nach einer geeigneten Werkstatt in der Nähe fragte, sagte der Mensch am Telefon er habe keine Garantie, weil er die Maschine direkt ab Werk geholt hat. Auf eigene Kosten lies er die Maschine in Ulan Ude in einer Werkstatt und fuhr mit den Zug nach Vladivostok weiter. So reden wir die ganze Nacht weiter und wünschen ihm alles Gute.


Am nächsten Morgen reist er ab und dann kommt Phantom mit Vlad (Vlad gehört die Garage mit dem Clubhaus) er ist Mitte 20ig und hat auch so wie ich ein Motorradtick sieben Motorräder hat er ;) Vlad fragt ob wir an ihrer Saisonend Ausfahrt auch mitfahren wollen er würde uns am Samstag um 9 Uhr hier holen, sie wären sehr froh darüber wir sagten natürlich zu.Er fragt auch ob wir was brauchen und sofort erwähne ich die Bremsbeläge, weil ich nicht weiss ob sie rechtzeitig aus Deutschland eintreffen werden. Phantom macht sich in ganz Vladivostok auf die Suche und findet einpaar für vorne, da schlag ich sofort zu lieber einpaar als garkeins, zwei Bremsscheiben habe ich vorne und bräuchte eigentlich zwei Paar. Am Abend ersetzte ich sie sofort und dann findet er noch welche für hinten nur kann er sie erst morgen bringen. Sehr erleichtert legen wir uns schlafen und irgendwann in der Nacht muss Anne runter ins WC und als sie hochkommt sagt sie das ihr eine Rate über den Weg gelaufen ist. Ich mache noch Witze und sage das die Rate ohne Probleme die Metaltreppe hoch kann. Kaum am schlafen hören wir es knabbern, wir liegen auf den Matrazen am Boden und richten uns kurz auf, es hört sofort auf…dann als wir liegen fängt es wieder an, ich leuchte schnell mit der Taschenlampe Richtung Treppen und sehe die Rate ums Eck schauen die ganze Nacht über schofiert die Rate die Essensvorräte die die Russian Samurais oben aufbewahren nach unten...paar mal verwache ich als sie sich durch die Kartons und die Verpackung der Nudeln durchfrist, und denk mir lieber die Kartons als unsere Matrazen oder unser zarter Körper…und so lassen wir der Rate ihren Spass. 


Am Nächsten Tag bringt Phantom die hinteren Bremsbeläge, am Abend dann kommen einpaar Gäste und Clubmitglieder die einfach sich mit uns unterhalten wollen, dann sagt einer das wir ja morgen mit ihnen mitfahren werden – morgen ??? Sag ich, ne am Samstag hiess es doch…ja morgen ist Samstag sagt er. Anne und ich haben irgendwo unterwegs einen Tag verloren und haben seither falsch gezählt. Naja egal, am Samtag ist es soweit drei Bikes holen uns und dann bleiben wir in ein Kurve auf einer drei spurigen Strasse stehen, dann kommen immer mehr Motorräder (siehe Foto) dazu. Wir denken toller Treffpunkt in der Kurve wo Hochbetrieb herrscht.



Wir fahren über einpaar grosse Meeres Brücken und durch Vladivostok. Irgendwann geht’s dann zum Hafen an ein Uboot, dort machen wir ein Gruppenfoto und fahren einpaar hundert Meter weiter und sehen sofort das ist der eigentliche Treffpunkt ! Schon beim reinfahren gaffen alle unsere beiden Motorräder an, und schauen hinterher wollen sehen wo wir dann die Bike abstellen. Kaum den Zündschlüssel auf OFF gedreht kommen immer mehr Menschen und schiessen Fotos, wollen mit uns Fotos machen, fragen uns aus. Die Sonne brennt auf der Birne wie Feuer und wir beide sind durstig, ein alkoholfreies Bierchen wäre nicht schlecht, egal die Fotos haben Vorrang Ein Bikerpaar heiratet dort und fährt klassisch im Brautkleider auf dem Motorrad davon. Dann hopst die ganze Menge auf ihre Bikes und ein kleines Chaos beginnt das sich kurz nach der Abfahrt dann langsam einpendelt, mit 500 Motorrädern gehts dann durch Vladivostok, der Verkehrt liegt lahm und die Polizei steht und regelt bzw. blockiert den Autoverkehr.







Wir fahren raus aus der Stadt auf die Autobahn, einpaar Motorräder vor mir berührt eine Tussi im Auto einen der Jungs vom Russian Samurai Club, beide bleiben stehen und einpaar andere Biker und ich kommen stellen uns vor das Auto, die Kolone und Anne hinter mir fährt weiter. Ich merke erst später das ich alles gefilmt habe. Jedenfalls wurde die Frau im Auto laut, ein Typ stieg aus und drückte sich an mir durch, drückte mich quasi weg, da sowieso die Stimmung recht angespannt war schubste ich ihn weg und sagte ihm er soll mich nicht anfassen, erschaunt über die Reaktion und die paar Biker um ihn rum blieb er ruhig. Dann lief mir ein Film im Kopf ab…auf Youtube gibt’s einm Video genau mit so ein Situation wo dann der Autofahrer aus Angst mit seinem Jeep gas gibt und die Motorräder über den haufen fährt und abhaut, danach in der Stadt holen ihn alle Motorräder ein und ziehen ihn aus dem Auto…ein böses Ende für den Autofahrer. Mit dem Gedanken ihm Kopf stehe ich neben dem Auto und die BMW davor. Irgendwann hören wir die Polizeisyrene und steigen auf die Bikes, kaum losgefahren kommt von recht ein Psycho im Auto und überholt die Autos im Zickzack, dann berührt er einen der Jungs und drückt aufs Gas…sofort geht die Jagt los ich komme in dem Verkehr und der beladenen Kuh kaum hinterher, es geht im Zickzack auf der Autobahn weiter, als dann auf meinem Tacho eine Weile 150Km/h steht und die anderen vor mir immer schneller werden gehe ich vom Gas und verliere sie. Ich weiss auch nicht wie es ausgegangen ist…aber ein Video davon habe ich ;) dann fahre ich alleine weiter und finde Anne mit dem Rest, es ging gemütlich Richtung Küste wo die Party stieg und neue Mitglieder vom Club gekürt werden, ein sehr gelungener Tag !








 
Am Sonntag machten wir uns auf die Such nach einer Möglichkeit unsere Bikes Richtung Korea zu verschiffen, landen in einer Agentur die Anne zuvor ausfindig gemacht hat. Dort fragen wir auch ob sie was von einem franzosen wissen ? Ja er hat sich gemeldet und wollte sich nochmal melden und tat es nicht, obwohl wir ihn nicht kennen machten wir uns etwas sorgen um ihm. Im Büro sagt sie am Dienstag 07.10.14 sollen wir unsere Motorräder am Hafen abgeben und am Mittwoch 08.10.14 sollen wir dann an Board, die Fähre geht nur einmal pro Woche nach Korea d.h. wir müssen diese nehme, weil unser Visum am 12.10.14 abläuft und wir die Fähre am 15.10. nicht nehmen können. Sie gaben uns die Adresse vom Treffpunkt und sofort machten wir uns auf die Suche. Laut Adresse soll der Treffpunkt eine Bank sein die gut 20Min vom Hafen entfernt ist, uns kommt es etwas komisch vor und so suchen wir die richtige Gesellschaft mit der wir mitfahren sollen. Nach einer Weile und viel rumfragen haben wir die Gesellschaft gefunden die nach Korea fährt, OK jetzt sind wir beruhigt, sehen auch drei Motorräder von den Samurai vor dem grossen Gebäude stehen, aber finden tun wir sind nicht.
Im Clubhaus angekommen kommt dann der Vlad und sagt das heute hier eine Schaschlik Party, der Club President ist mit dem Motorrad aus Korea zurück und sie wollen ihn feiern. Die Biker versammeln sich, schmeissen den Grill an, es gibt Trinken, leckeres Schaschlik usw. dann spielt ein kleiner Bub recht gut auf der Gitarre uns paar Songs, anschliessend holt der Presi den Rest aus der Zauberkiste raus und spielt u.a. Billy Idiol nur singen tut er auf russisch weitere rockige Songs sind mal auf englisch, ebenso einpaar coole russische Songs – COOLE SACHE ! Eigentlich wollte er nur einen Song spielen, weil seine Frau etwas drängte und ins Bett wollte. Ich sagte zu ihr sie soll in seinen Auftritt lassen, er freut sich über Gäste aus der Ferne – sie grinste und ihr Gesicht wirkte so, als ob es jedesmal das gleiche mit ihm ist und sie jedesmal darauf reinfällt ;)
Sie verabschieden sich wünschen und weiterhin alles Gute und fahren ab.






 Der Montag 06.10. verläuft ruhig, wir richten die Maschinen, Anne scheidet das erste Video von der Abreise aus der Schweiz, wie jeden Nacht zuvor taucht auch diese Nacht unser Freund die Rate auf.
Am Dienstag sollen wir um 9.15 Uhr am Treffpunkt bei der Bank sein, irgendwie hören wir den Wecker um 7 Uhr nicht und stehen erst um kurz nach 8 Uhr auf, schnell wird klar das wird knapp ! Wir pockern und fahren nicht zur Bank sondern direkt an den Hafen, um 9.20 Uhr am Hafen angekommen ist noch keiner da, entweder sind sie schon auf Schiff oder der Treffpunkt war wirklich bei der Bank. Wir fahren zur Einfahrt ans Schiff und fragen ob wir die ersten sind ? Ja ! OK gut dann warten wir, es ist 10 Uhr und noch keiner da, es sollen noch ein Engländer, Oesterreich und ein Franzose mit dem Motorrad hierher kommen – hiess es von der Agentur.
Ich suche vergeblich eine Telefonzelle und frage eine Typ ob ein Handy hat, dann rufen wir an und fragen wo sie stecken ? Wie kommen ! Gut, und dann tauchen sie um 10.30Uhr endlich auf.
Die Bikes abgegeben, dann folgte der viele Papierkram von dem wir dachten die Agentur macht es…sie bekamen ja Geld von uns allen 150 Dollar pro Kopf! Von wegen, alles mussten wir selber ausfühlen und sind einige hundert Dollar für alles losgeworden.




Den österreicher klärte die Agentur auch nicht richtig auf, sein Motorrad ist in der Mongolei zugelassen und in Korea darf ein mongolisches Fahrzeug (das gleiche gilt für deutsche !) nicht rumfahren bzw. den schönen koreanischen Asphalt befahren. Der Engländer Lyndon und oesterreicher Lukas wollten anschliessend von Korea nach Japan, die Genossen am russischen Hafen haben gesagt er kann in Korea nicht einreisen, aber das bereits verladene Motorrad geht nach Japan weiter und bleibt dort am Zoll bis er aus Korea in Japan einreist. Lang ging es hin und her, schliesslich verliessen wir in Vladivostok den Hafen, gingen den restlichen Papierkram am Zoll erledigen, anschliessend haben wir den franzosen Thomas zu uns ins Clubhouse der Russian Samurai eingeladen. Informieren konnte ich keinen der Jungs, da ich keine Nummer hatte. Am Clubhaus angekommen kam der Thomas ins träumen…von sowas hat er schon immer geträumt…unten die Werkstatt und oben dann im ersten Stock wohnen. Wir quatschen lang und am Abend hat er sich mit einer russin verabredet und fragt ob wir mitkommen in die Stadt…klar kommen wir mit ! Mit dem Taxi und dem zügigem russischen Fahrstil gings in die Stadt zu « Rocks Bar » in Vladivostok, dort treffen wir Olga (so hiess sie wirklich) Anne und ich gehen in einen anderen Raum damit der Thomas die Olga besser beschnuppern kann, schliesslich hat er um Mitternacht Geburtstag (32Jahre wurde er) da wäre so eine Olga als Geschenk nicht schlecht ;)


Als wir zu ihnen zurückstossen sagen sie vor 5 Minuten hat uns einer mit einer Kutte gesucht ! Er zeigte ein Foto von mir in der Bar herum bis er auch Olga und Thomas nach mir fragte und sie ihm sagten sie wissen nicht wo ich bin. Wir sollen in die Bar « OSSY » kommen, er ist dort. Also ging’s zu der nächsten Bar, dort waren 3 Jungs von den Russian Samurais mit ihren Chicks, um Mitternacht bestellte Olga Essen und trinken für uns, und weil der Thomas irgendwann dermassen betrunken war, hat er alles bezahlt 4500 Rubel – ist recht viel wenn man bedenkt das wir sonst für zwei komplette Mittagsgerichte mit Suppe und Trinken um die 320 – 400 Rubel bezahlt haben. Zwei freundinen von Olga kamen dazu, Thomas wirkte nicht grad beeindruckt und sagte : » Man muss die Beute isolieren » Anne und ich sind irgendwann mit dem Taxi zurück ins 10Km entfernt Clubhaus gefahren und Thomas wollte an seiner halben eroberung dranbleiben und blieb in der Ossy Bar. In der Nacht kam sein Körper auf allen vieren im Clubhaus an, ohne Olga…sie ist irgendwann gegangen und liess ihn in der Bar ganz alleine zurück. Sein Geist war nach der Durstorgie dermassen abwesend, so wusste er am nächsten morgen nicht mehr wo er ist.















Am Morgen wollten wir um 12Uhr am Hafen sein, Thomas hatte sehr sehr sehr grosse Mühe aufzustehen, innerlich war er wach nur der Rest von ihm zuckte ab und zu, brauchte einfach mehr Ruhezeit. Um 11.30Uhr war er parad und das Taxi musste noch bestellt werden, der Taxifahrer ein ganz cooler Typ hörte Rock Musik im Auto, er zählte Bands wie Iron Maiden, Metallica usw. auf die er gern hört. 12.30 Uhr endlich am Hafen und einpaar lustige Menschen stehen schon durcheinander in der Schlange um an Board einzuchecken, ohne Stress warten wir bis alle weg sind und lassen den ganzen Zoll und Beamten Prozess gemütlich über uns ergehen.







Wir sind alle in einer Kabine, Lyndon, Lukas, Thomas, wir zwei und ein anderer franzose der mit dem Rucksack unterwegs ist er ist gross, dürr, macht einen ruhigen und sympatischen Eindruck, ich denke dass er führer Ministrant war. Bevor das Schiff den Hafen von Vladivostok verlässt duschen Anne und ich noch schnell, später werden alle in die vier Duschkabinen stürmen, und so haben wir es schon hinter uns und können noch am Deck Vladivostok vom Schiff aus bestaunen, und die typischen touristen Fotos schiessen.






Es ist immernoch Thomas’s Geburtstags, und im Zollfreien Bereich hat er zuvor noch eine Flasche Vodka und braunen Bacardi gekauft, jetzt fehlte nur noch der Saft dazu. Auf dem Schiff machten wir uns auf die Suche nach Cola und Orangensaft…eine Dose Cola 330ml kostet 3 Dollar ! Und jetzt kommts 1,5 Liter Orangensaft wollten sie uns für 21 Dollar verkaufen !!! 21 Dollar verdammt ! Mineralwasser 330ml – 3 Dollar, Tomatensaft 330ml – 3 Dollar, dann sieht Lyndon einpaar Dosen Energydrinks – 1 Dollar und da schlagen wir zu. Die Alkoholtour beginnt, wir trinken anfangs zu fünft und haben zu dem hochprozentigen Müll noch einpaar Dosenbier geköpft, Anne springt irgendwann ab und begibt sich in die Kabine zum Schönheitsschlaf. Normalerweise wäre nach einer Dose Bier bei mir schluss, aber Hey…Anne und ich haben es bis hierher geschafft und sind so erleichtert an Board zu sein, wieso dann nicht ne Ausnahme machen. Lyndon’s Kopf sieht langsam aus wie eine Tomate und bei den andern zwei ist es auch nicht besser, die Bacardi Flasche ist noch halb voll, dann steht Thomas auf, nimmt die Flasche in die Hand, schraubt den Deckel ab, wirft ihn auf den Boden, tritt auf ihn und sagt : »Jetzt ist der Deckel kaputt und somit müssen wir die Flasche leer trinken » ;)




Es wurde eine richtig Geile Nacht, zudem war noch die Mondfinsternis... der Thomas war bereits 4 Jahre mit dem Rucksack unterwegs, und ebenfalls liess er sich als Matrose auf einem Schiff anheuern, erlebte unglaubliches ! Ist irgendwann in französisch Guiana gelandet wo die französischen Fremdenlegion stationiert ist, einfach wahnsinn die Storys ! Er ist ein sehr sehr lustiger und angenehmer Mensch. Thomas wirkt auch recht kaotisch und ist es auch. Viel Zeit wird er in Korea nicht verbringen können, weil am 24.10.14 sein Arbeitsvisum in Australien beginnt und er eigentlich nach Japan mit dem Motorrad wollte, nur nicht wusste das er das Carnete Passage für das Motorrad braucht und somit das Motorrad in Japan und Australien nicht einreisen darf. Das Bike wird er in Korea dann verladen und zurück nach Frankreich schicken.
Während wir mit der Flasche Bacardi zu kämpfen hatten, ging Thomas weg und holte noch mehr Bier. Das Schiff schaukelte genauso wie unsere Köpfe, eine lange Nacht wurde es und im Vollrausch ging’s dann mal zu Bett.

Am nächsten Morgen hatten alle Kopfschmerzen nur mir ging es gut :D In der Kabine klingelt das Telefon, wir sollen alle sofort zur Information kommen, los ging’s in den ersten Stock auf dem Schiff, mit einem verdammt schlechten englisch erklärte uns eine der Boardcrew ihr zu folgen, wir fragten sie alle – ohne Gepäck ? Sie sagte ja ohne Gepäck ! Wir umgehen die bereits an der Ausgangstür wartende Menschmenge und gehen raus ans Deck und sollen als erste das Schiff verlassen – Ja und unser Gepäck ??? Dann fragt uns einer wo das Gepäck ist ? Böse Blicke werden der Dame zugeworfen die uns zuvor ohne Gepäck wollte, so holten wir es und verliessen das Schiff.
Die Geschichte endet hier…weiter gehts dann wenn wir länger in Korea sind, am koreanischen Zoll gings auch interessant zu, aber dazu ein anderes mal. PEACE !
Und nicht vergessen « ROCK `N ROLL » !

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